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Hat die Gewohnheit einen Sinn?Gewohnheit hat einen schlechten Ruf und muss sich gegen die Flexibilität und Motivation zur Wehr setzen! Aber wo steckt das Gewohnheitstier in uns? Wozu ist es gut?
Re: Hat die Gewohnheit einen Sinn?Gewohnheit gibt Sicherheit.
Was als störendes Sandkorn beginnt, maustert sich oft zur Perle.
(Warum huschende Muscheln nuschelnd tuscheln - Jim Panse, Jubeltrubel Ferlak)
Re: Hat die Gewohnheit einen Sinn?Gewohnheit kann Blick trüben und Inspiration killen.
PS: ohne Gewohnheiten und Konventionen könnten wir unser Leben gar nicht führen, müssten über jeden Schritt nachdenken, immer wieder neu bedenken, was jetzt das beste wäre. ohne Automatismen wäre unsere Existenz wahrscheinlich ziemlich wacklig. Zuletzt geändert von cube am Sa 20 Okt, 2012 22:35, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Hat die Gewohnheit einen Sinn?das thema ist zweischneidig, wie man an den beiden kommentaren erkennen kann.
gewohnheit hat vom wort her das "wohnen" in sich- wohnen ist bleiben, sichern, sich häuslich einrichten. zur gewohnheit werden jedoch ist negativ. gewöhnlich noch negativer. jedoch gibt es auch: eine liebe gewohnheit. ich denke, auch hier macht es wie bei allem das mittelmaß. bewahren und doch offen bleiben für veränderungen. "flexibel" klingt immer so vorgeschrieben... lächeln von koko Vielleicht stünde es besser um die Welt, wenn die Menschen Maulkörbe und die Hunde Gesetze bekämen.
G.B. Shaw
Re: Hat die Gewohnheit einen Sinn?Gewohnheit, ein Wort - kommt es von Wohnen – einen festen Platz haben, so wie es Koko bereits anmerkte? Ja, denke, sie suggeriert Sicherheit, etwas Bleibendes, Wiederkehrendes, das nicht verstört – etwas, worauf man sich verlassen kann… und damit bin ich konsequent - verlassen, allein in MeinenvierWänden, wenn da nicht noch ein Fenster ist, besser noch eine Tür, die offen steht, den Blick und das Handeln somit offen lässt, dazu motiviert, hinaus- und hineinzutreten, sich zudem in mehrere Richtungen zu bewegen…. … Verstörung des Gewohnten – und das bitte unausweichlich, immer wieder, ergibt/ergäbe Heimat, die nicht zum Einschlafen verführt, sondern ein Wachsein zulässt, das immer wieder neue Impulse erhält und setzt, den Blick nicht trübt, bestenfalls verklärt, um klar zu werden. Klar – nichts bleibt wie es ist, alles ändert sich, selbst die Gewohnheiten… und wie gewöhnlich - - - lande ich doch immer wieder am Anfang – das regt mich an, äh auf, ehrlich mal! Mal abgesehen davon, dass sich die Welt geradezu in Gewohnheiten suhlt, bleibt eine offene Tür eben meist nur eine offene Tür - aaaber - ihre Klinke wird zumindest nie abgegriffen sein… was wiederum dazu führt, dass man sie nicht putzen muss - oder? Damit wäre doch alles bestens… LG strukti
Re: Hat die Gewohnheit einen Sinn?Ohne das Gewöhnliche, würde der Bezugspunkt fehlen, von dem aus man das Besondere, Außergewöhnliche, Geniale bewundern könnte.
Wär auch schade. Man würde das Bewundernswerte nicht erkennen und hätte was verpasst.
Re: Hat die Gewohnheit einen Sinn?... gefällt mir, was du schreibst, Sasa... ein Ruhepol ist ebenso wichtig wie die Bewegung.
Zuletzt geändert von struktur-los am So 21 Okt, 2012 15:43, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: ...den falschen Namen eingegeben, sorry.
Re: Hat die Gewohnheit einen Sinn?man kann sich durchaus auch angewöhnen flexibel zu sein ...
ich denke ohne gewohnheiten würden wir alle authisten sein, was ein totales chaos das wäre. ich mag es nicht gewohnheiten als etwas sicher negatives zu sehen.
mir auch. Zuletzt geändert von KrachKaff am So 21 Okt, 2012 14:03, insgesamt 2-mal geändert.
Worte wo Worte fehlen: stirb Flenders
Re: Hat die Gewohnheit einen Sinn?
... für Autisten sind Gewohnheiten, sprich ritualisierende Verhaltensmuster sowie ein geregelter Tagesablauf mehr als wichtig, ansonsten bricht bei ihnen das Chaos aus oder besser noch, eine Welt zusammen. Flexible Gewohnheiten, KrachKaff... aber ja doch - eine ausgeklügelte, offene Form, die Sinn macht.
Re: Hat die Gewohnheit einen Sinn?hallo,
ja natürlich sind gewohnheiten für authisten unglaublich wichtig, allerdings (soweit ich das weiß) weil sie kein 'gewöhniches', 'gewohntes' verständnis für ihre umwelt aufbauen können, sie erkennen (angeblich) menschen nicht wieder (wenn sie nicht ihrem engsten kreis angehören), nur weil diese einen anderen bart, andere klamotten, oder eine sonnenbrille tragen. es fehlt dieses außsortieren im kopf, das in gewisser weiße auch eine gewohnheit ist ... (ungefähr so wie haare ohne kamm bei einem menschen der eigentlich eine unglaublich gepflegte frisur braucht. so ungefähr.) ... das meinte ich (ich stehe da aber auf dünnem eis, glaube ich ... ) ihnen fehlt eben dieses 'gewöhnliche' verständnis für die umwelt. zumindest ist das ein aspekt von authismus, da gibt es natürlich noch andere ... ich finde gewohheiten sehr wichtig. muster strukturen, formen. solange man sie positiv hält. aber das hat dann vorallem mit einer gewissen selbstdisziplin zu tun ... (es fehlt der aus dem fensterlehn smilie ) darum blumig, wirre grüße KrachKaff Zuletzt geändert von KrachKaff am Mo 22 Okt, 2012 16:51, insgesamt 1-mal geändert.
Worte wo Worte fehlen: stirb Flenders
Re: Hat die Gewohnheit einen Sinn?
Hey … Es gibt einige Basissymptome für die Diagnose Autismus, - dennoch bewegt sich jeder auf dünnem Eis, der meint, er könne alle Menschen mit autistischem Syndrom, selbst nach der Einteilung in die frühinfantile Form nach Kanner oder die autistische Psychopathie Asperger, unter einen Hut stecken - aber darum geht es in dieser Diskussionsrunde ja auch gar nicht.
... Selbstdisziplin ist gut... ich diszipliniere mich selbst, aber ich funktioniere nicht... Ja, so ein "Ausdemfensterlehnsmilie" fehlt hier im Forum noch – ich schau mal, ob ich so einen auftreiben kann… Danke für deine Gedanken, KrachKaff. blumige Grüße zurück strukti
Re: Hat die Gewohnheit einen Sinn?Bei dem Thema muss ich an Luhmanns "Liebe als Passion" denken. In dem die Gewohnheit bei Liebesdingen, in Partnerschaften, eine durchaus positive Wendung erhält.
Kaum verwunderlich, dass ein scheinbar alltägliches, die Un-Zeiten durchwirkendes Miteinander, auch die anfangs geliebten, dann unliebsamen betrachteten und schließlich gern gesehenen Gewohnheiten, Spleens und Zwänge einer andern, einzigen Person, zum Inhalt dieses feinen, kleinen, um die Nase herum spielenden Lächelns machen konnte; wenn wenn man dem andern, wider die eigenen Bedürfnisse, verzeiht, dass er einem den ungeteilten Grund des schnellen Selbstgenusses immer wieder entzieht und vielmehr den Göttern dafür dankt, Arbeit verrichten zu dürfen, die sich unzweifelhaft lohnt, gelohnt hat und zweifelohne lohnen wird! Denn Gewohnheit braucht, in diesem Sinne, Beharrlichkeit, Übung und die Lust zur Wiederholung. Denn im Ungewohnten wächst kein Vertrauen und ohne Vertrauen herrscht Verzweiflung.. Die gierig und hastig, von einem Neu-Ansatz zum andren hechelnd, eben jenes Vertrauen erst sehnsüchtig erwartet, beschwört, das nur in der Rück-Sichtnahme und im Zurücknehmen der eigenen gefräßigen Null- und Nichtigkeit den Haltepunkt fände, an dem sich so etwas wie eine Gemeinschaft überhaupt erst entzünden könnte. Ist das Ungewohnte mittlerweile nicht das Gewöhnlichste von und in Allem. Wendet sich das Blatt, wenden sich die Karten, die Richtungen nicht ständig im Hirnzerr und -zieh des sogenannten Schicksalswinds? Ach, Amen möcht man rufen! Gemeinschaft wovon? Von Zweien, die... mehr wären als zwei Einzelne "Armselig ist das Haus, in dem es nicht auch viele unnütze Dinge gibt." (Horaz)
Re: Hat die Gewohnheit einen Sinn?Ich gebe ja gerne zu, dass auch ich meine alltäglichen Rituale praktiziere und schätze und dass mein Tagesablauf doch relativ geregelt vonstattengeht.
Und ich mag diese, weil ich durch sie und in ihnen zur Ruhe finde, mich fallen lassen kann, da sie in der Regel keiner Übung sowie einer größeren Anstrengung bedürfen und mich in gewisser Weise glücklich machen. Wenn ich sage, es mangelt an Flexibilität, dann meine ich in erster Linie das Denken in dieser, unserer Gesellschaft – hier herrschen größtenteils manifestierte Denkstrukturen, Gewohnheiten, die nur schwer aufzulösen sind und ein Umdenken und somit offene, konstruktive Strukturen im Miteinander fast unmöglich machen. Einmal Wahrgenommenes wird selten mehrmals betrachtet, natürliche Veränderungen bleiben somit unbeachtet und unterschiedliche Perspektiven finden selten Raum und Anklang – das fängt schon in zwischenmenschlichen Beziehungen an und endet noch lange nicht im Umgang zwischen den einzelnen Kulturen. Die Welt ist zu großen Teilen vom starren Blick infiziert, zudem orientiert an öffentlichen Medien, die einen Großteil des Denkens beeinflussen und lenken. Schlag-Zeilen, die Angst und Schrecken verbreiten sind Hauptbestandteil einer jeden Nachrichten_sendung. Nur selten finden positive Berichte ihren Weg zum Menschen. Ein Gemeinsam wird selten sichtbar (gemacht), weniger noch gefördert. Die Gesellschaft zeigt zudem ein stark konsumorientiertes Handeln und Denken, bei dem es weniger um einen fairen Handel und die Beschaffung, den Austausch von lebensnotwenigen Mitteln geht noch um die Gesund-Erhaltung unseres Planeten als um Wettkampf, Macht und Geld. Ein neues Denken, inbegriffen eine intelligente Wachheit, so wie es August Kekulé bereits benannte, die nicht bewertet, kombiniert und abwägt, sondern gepaart mit einer hohen Flexibilität eine Bewegung zulässt, aufnimmt und beobachtet, könnte die gewohnten Strukturen aufbrechen, um dann innerhalb einer konstruktiven Kooperation zwischen den einzelnen Völkern, Kulturen und Religionen eine erfolgreiche, gesunde Entwicklung hervorzubringen, die zudem ein Gemeinsam ermöglicht. Aber das bleibt wohl Wunschdenken, denn es gibt da ja auch noch sowas wie die Politik, die dafür sorgt, dass ein Umdenken, das im Übrigen öffentlich durchaus in Erwägung und für gut befunden wird, nur soweit in die Tat umgesetzt werden kann, wie es den Konzernen und Banken nicht schadet, somit der wachstumsorientierten, kapitalistischen "freien" Marktwirtschaft keine Steine in den Weg legt und dafür sorgt, dass die Armen arm bleiben, die Reichen immer reicher werden und die Natur nicht weniger aus dem Gleichgewicht gerät - - - ok, es bleibt immer noch die Hoffnung, dass zukünftig zunehmend mehr Menschen verantwortungsbewusst und wach genug sein werden, um unsere Gesellschaft und unseren Planeten überlebensfähig(er) zu machen. Zuletzt geändert von struktur-los am Fr 26 Okt, 2012 00:47, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Hat die Gewohnheit einen Sinn?… Nach einer halben Nacht und einem Arbeitstag, an dem meine Gedanken immer mal wieder zu diesem Thema schweiften, wurde mir bewusst, dass mein letzter Beitrag doch
ziemlich negativ besetzt ist und meine Intention dadurch vielleicht gar nicht so zum Tragen kommt. Ich möchte keinesfalls alle Menschen über einen Kamm scheren und hoffe, dass meine Worte nicht zu verallgemeinernd wirken. Es gibt durchaus wissenschaftliche, soziale u. a. Organisationen und Vereine, sprich Menschen, die sehr wohl darum bemüht sind, ein rezeptives Denken und somit ein positives Weltbild herbeizuführen. Und wer in der Lage ist, Informationen aus den Medien selektiv zu betrachten und zu filtern, zudem weiß, woher er seriöse und weltoffene Nachrichten beziehen kann, wird sich auch nicht negativ beeinflussen lassen und seine eigenen sowie gemeinsam erarbeitete Stand- und Bewegungspunkte und Strategien für eine positive Entwicklung vertreten und umsetzen. (Wobei auch zu beachten ist, dass die Menschen ja auch verschiedene Vorstellungen von einer "heilen" Welt in sich tragen – siehe oben – Austausch und Perspektivenwechsel) ..weißgott, ich kann mich nicht kurz fassen… und dieses Thema ist einfach so verdammt komplex, genau so wie diese Welt ... eben… darum. Sehr beeindruckend, lesenswert sowie zum Nachdenken und Handeln motivierend sind diese zwei Bücher, die ich gerne noch anbringen möchte, da sie m. E. wunderbar zum Thema passen: "Warum es ums Ganze geht" – Hans - Peter Dürr http://www.amazon.de/Warum-ums-Ganze-ge ... 3865811736 "Der Quantensprung des Denkens" – Natalie Knapp http://www.amazon.de/Der-Quantensprung- ... 3499626969 Liebe Grüße
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