von rivus » So 21 Apr, 2013 18:30
hallo larissa.
räusp. der text steht für sich, wie gemeißelt. er titel prägniert das unfassbare ganz lapidar. so setzt sich der text fort. der anfang klärt sofort die bezogenheit. hier schildert jemand, der das selbst erst begreifen muss und obwohl der blickwinkel geschärft ist, fokussiert er doch ohnmächtig. hier sind brachiale gewalten im spiel. der tyrannus schert sich nicht um befindlichkeiten. dem betrachter bleibt nur die beobachtung. die befindlichkeit des kranken bleibt außen vor. so berührt es mich, bevor die am schicksal des bruders anteilnehmende frage kommt! hm, ich könnte mir vorstellen, diese frage sogar wegzulassen. und doch steht diese frage für das fragile einordnen eines prozesses, der kaum noch eine umkehr zuzulassen scheint. hier scheint die eindeutige positionierung festgelegt. das beiseitestehenmüssen verortet den beteiligten hart und nüchtern, fixiert ihn regelrecht zur wiederholung seiner feststellung am anfang. und doch ermöglicht dieser pragmatismus einen blickwinkel auf körper und seele und somit die einzige chance des um gefasstheit ringenden geschwisters, die seele des an krebs erkrankten nicht nur zu erfassen, sondern auch auf seinen weg zu begleiten, zu stützen
das erst mal
lg der rivus
p.s.: und ja, beim zweiten lesen finde ich die wahl der feinen schriftzüge als kontrapunktierung des nüchternen gut gewählt. so wird auch das zerbrechliche des pragmatischen transportiert ...
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rivus am So 21 Apr, 2013 18:52, insgesamt 3-mal geändert.