Die Taunusanlage ist eine wunderschöne Parkanlage, doch die Kaninchchen, die sich zwischen den Büschen zeigen, sehen überaus ängstlich aus. Sie scharren an mit ihren Pfoten an Ort und Stelle und wagen es kaum ihren Blick  in die Entfernung auszurichten. Dem Genie Beethovens  sind gleich mehrere Statuen gewidmet, welche auf einem  Hügel im Zentrum des Parks errichtet wurden. Der Park erstreckt sich in Zungenform vom Bankenviertel hin zur alten Oper, die dem Wahren, Schönen und Guten gewidmet ist.  An den Beethovenstatuen stehen meistens ein paar Bierflaschen und auch das Besteck, welches zum Verzehr harter Drogen genutzt wurde, findet sich hier. Auf dem Hügel ist der Drogenkonsum vor den Blicken der Pasaanten und der Polizei  versteckt. Auch zum Vollziehen von sexuellen Handlungen eignen sich die Statuen gut.
 Am beeindruckendsten sind für mich  die Brunnenstatuen. Sie sehen derart entspannt und gemütlich aus, dass sich stets Menschen niederlassen,  um in der Nähe des schönen Kunstwerks die  Zeit auskosten zu können.  Geht man näher an die liegenden Statuen heran, so erkennt man, dass die Gesichter schmerzverzerrt und unglücklich dreinschauen. 
Wenn die Nacht einbricht, wird eine Statue die „der Opfer“ gedenken soll, von einer Sprenkleranlage bis zum Morgengrauen durchgängig  mit Wasser begossen. Der in Embrionalhaltung befindlicchen, kolossalen Steinskulptur fehlt ein Stück der Nase, was das Wesen der Verletzlichkeit symbolisiert. Der ganze Park spricht von der Würde der Angeschlagenheit, die im diametralen Gegensatz zur Unangeschlagenheit der Schönheit  zu stehen scheint. Wir sehen Schwäche und Verletzlichkeit wo keine wahre Schwäche ist. Denn das Elend waltet und entfaltet sich dort, wo es nicht gesehen, sondern letztlich ignoriert wird.
 Wer  hat die Schönheit Ninas gesehen, als sie am Tag vor ihrem Tod einen Durstlöscher mit mir  trank und in einem chinesischen Feinkostladen einige Delikatessen erwarb? Nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können war die Erkenntnis, die sie an ihrem letzten Tag umtrieb. Ganz allein musste sie das bewältigen.  Sie trug einen kurzen Rock, ihr Körper war grad so groß wie ein Cityroller Und  zwischzen Crackentzug und dem Geschlechtsverkehr  mit fremden Freiern,  gab es nichts, was ihren unbändigen Geist nicht interessierte.
			
				




