von Drehrassel » Do 17 Sep, 2009 21:14
ganz kurz, perry: ich finde es in diesem fall sehr gelungen, dass du die stimme aus dem "perlmutt jeder muschel" reimen lässt. das fügt sich hier ganz gut, wirkt folgerichtig und zwingend. einen klitzekleinen vorschlag vielleicht: noch besser fände ich es, wenn du diese beiden schlussverse zudem auch noch metrisch strenger konzipiertest. vielleicht 5-hebige - katalektische - trochäen. das sähe dann so aus:
"weine nicht, geliebtes menschenkind,
eines bin ich: eins mit meer und wind".
das bringt diesen hübschen bruch, das sowohl plötzliche als auch schlussendliche letzte raunen dieser verlorenen geglaubten poetischen stimme, dieser alten liedhaftigkeit ferner epochen und ihrer semantischen korrespondenz mit dem sibyllischen rätsel um die herkunft des artikulierten ich, vielleicht noch einen tick besser auf den punkt. -
gruß,
rassel
dreimal selig, wer einen namen einführt ins lied!
- ossip mandelstam